„Einmal. Nur Einmal“

Wim Wenders Polaroids und ihre Geschichten

No. 04/2017

Wim Wenders, der mit Filmen wie Der amerikanische Freund, Himmel über Berlin oder Paris, Texas weltweit gefeiert wird, begleitete seine Arbeit von den späten 1960ern bis in die 80er Jahre mit Polaroids, die er sein „visuelles Notizbuch“ nennt.

Senta Berger in The Scarlet Letter, Foto: Wim Wenders,© Wim Wenders/courtesy Schirmer/Mosel

Eher zufällig kamen seine Polaroids ans Tageslicht. Längst vergessen, in „hölzernen Kistchen aus der Zeit, als ich noch Zigarren geraucht hatte“, überdauerten sie die Zeit in Kellern und Lagerräumen. Die Fotos und die dazugehörigen Geschichten von Drehorten, Filmsets, dem Regisseur, seinen Freunden wie Peter Handke und Schauspielern wie Senta Berger oder Dennis Hopper sind nun anlässlich einer Ausstellung in dem umfangreichen Katalog Wim Wenders. Sofort Bilder publiziert worden. So wuchtig der Band daherkommt, so feinsinnig und atmosphärisch dicht ist sein Inhalt. Als eine Art illustrierte Autobiografie seiner frühen Jahre beschwört der Katalog das Lebensgefühl des damals jungen Filmemachers und die Aufbruchstimmung im deutschen Film. Die über 400 abgebildeten Polaroids dokumentieren, wie Wenders zu seinem eigenen Erzählstil gefunden hat. Von der Faszination der Polaroidtechnik, die viele Künstler teilten, berichtet ein weiteres Buch, Das Polaroid-Projekt. Die Eroberung durch die Kunst (Hirmer Verlag € 49,90), das ergänzend zu Wim Wenders Zeitreise zu empfehlen ist. zh

Sofort BilderWim Wenders
Sofort Bilder
Bis 11. Februar 2018
Photographers’ Gallery, London
anschließend bei C/O Berlin
Katalog zur Ausstellung
Schirmer Mosel € 49,80