J. F. Willumsen

Nomade zwischen Kopenhagen und der Côte d’Azur

No. 01/2025

Jens Ferdinand Willumsen? Nie gehört! So dürfte es den meisten deutschen Kunstfreunden gehen. Anders in seiner dänischen Heimat, wo er als einer der großen Künstler des späten 19. und 20. Jahrhunderts anerkannt ist. Während seines langen Lebens (1863–1958) war er mehr als 70 Jahre als gegenständlicher Maler, Bildhauer, Grafiker und Fotograf tätig. Das Landesmuseum Schleswig-Holstein widmete bis vor kurzem dem künstlerischen Tausendsassa mit seiner Schau Generalprobe die erste deutsche Retrospektive seit 120 Jahren.

Jens Ferdinand Willumsen, Badende Kinder am Strand von Skagen, 1909, Skagens Kunstmuseer, Skagen
© VG Bild Kunst, Bonn 2025

In Paris lernte Willumsen Paul Gauguin und die Werke von Vincent van Gogh kennen, in Spanien beeindruckte ihn El Greco, in den Vereinigten Staaten das Tempo der modernen Gesellschaft. Einen Großteil seines Lebens verbrachte er in Südfrankreich. Der farbgewaltige Katalog mit 96 Werken ist eine Fundgrube. Ikonische Arbeiten sind die großformatigen Gemälde Badende Kinder am Strand von Skagen (1909), Sonne und Jugend (1910) und Die Bergsteigerin (1912), Willumsens Frau Edith. Darin zelebriert der Künstler die Einheit von Mensch und Natur, die Ebenbürtigkeit der Geschlechter sowie die starke Frau. wr

Willumsen. Generalprobe
Hg. Ingo Borges, Thorsten Sadowsky
Beiträge von I. Borges, A. Gregersen, L. Lund, T. Sadowsky, H. Stoffers
184 Seiten, 140 Abbildungen

Hirmer Verlag € 42,–