Der Lichtfänger
Die Reliefs von Heinz Mack
No. 02/2015
Heinz Mack beschäftigte sich während seiner langen künstlerischen Laufbahn vor allem mit dem „Erhabenen“, dem Relief. Die Auseinandersetzung mit Licht und Schatten, unterschiedlichen Werkstoffen und geistigästhetischen Fragestellungen bestimmen sein umfangreiches Werk.
Als Reaktion auf die Ausweglosigkeit der immer minimalistischer werdenden Malerei gründeten Heinz Mack, Otto Piene und später Günther Uecker Ende der 1950er Jahre ZERO – eine Bewegung, die einen Neubeginn in der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg markierte und sich vor allem den Themen Licht, Raum, Reflexion, Struktur und Schatten widmete. Im Werk von Heinz Mack nahm schon früh die Kunstform des Reliefs eine zentrale Position ein. Es verbindet Elemente der Malerei und Skulptur, ist Lichtfänger und -brecher und erlaubt das virtuose Spiel mit den unterschiedlichsten Materialien: Aluminium, Kunstharz, Holz, Kupfer, Plexiglas. Heinz Mack blieb mit seinen Arbeiten nicht dem Atelier verpflichtet. Anfang der 60er Jahre installierte er mehrfach seinen Jardin artificiel in den Wüsten Afrikas, Werke aus Sandreliefs, Kuben, Spiegeln und Lichtstelen. Wenige Jahre später entstand der vielfach prämierte Film Tele-Mack, der sich mit der Energie des Lichts auseinandersetzte. Ende der 70er Jahre entwickelte Mack in der Arktis weitere faszinierende Formen seines Kunstausdrucks in unberührter Natur. Das Museum Frieder Burda in Baden-Baden zeigt noch bis zum 20. September Heinz Macks beeindruckende Spannweite aus 60 Jahren künstlerischem Schaffen und würdigt ihn als einen der wichtigsten deutschen zeitgenössischen Künstler. cv
Heinz Mack Licht Schatten Museum Frieder Burda, Baden-Baden Bis 20. September 2015 Katalogbuch zur Ausstellung Hirmer Verlag € 39,90