Roberto Matta XXL

Retrospektive des letzten Surrealisten

No. 03/2012

Er arbeitete für Le Corbusier, tauschte sich mit Dalí und Picasso aus, zählte Max Ernst, Jackson Pollock und Mark Rothko zu seinen engsten Freunden. Er traf mit Fidel Castro zusammen, verehrte Salvador Allende und legte sich mit Pinochet an. Der Architekt, Maler, Zeichner, Bildhauer, Philosoph und Dichter in Einem war fünfmal verheiratet und Vater von sechs Kindern. In dem 91 Jahre währenden Leben des chilenischen Künstlers Roberto Matta (1911– 2002) war kein Platz für Klein-Klein. Der Kosmopolit pendelte zwischen Santiago de Chile, Paris, Rom, New York und schuf Bilder von überwältigender Größe, die er als einer der ersten liegend auf dem Boden malte. Inhaltlich setzte er sich mit der Suche nach den inneren Wesen der Dinge auseinander, was ihn Ende der 1930er Jahre in den Kreis der Surrealisten führte. Seine fantastische Malerei zwischen Figuration und Abstraktion ist nun in Deutschland das erste Mal seit Jahrzehnten zu sehen: Zunächst im Bucerius Kunst Forum in Hamburg, ab 18. Januar 2013 wandert die Ausstellung in das Frieder Burda Museum nach Baden-Baden. Die große Retrospektive würdigt damit einen Künstler, der als Surrealist und Wegbereiter des abstrakten Expressionismus zu den bedeutendsten Malern des 20. Jahrhunderts gehört. cs

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Matta. Fiktionen
Bucerius Kunst Forum, Hamburg 22.9.2012 – 6.1.2013 
Museum Frieder Burda, Baden-Baden 18.1.–2.6.2013 

Hg. Ortrud Westheider, Michael Philipp
Katalogbuch Hirmer Verlag € 34,90