Der Nolde vom Tegernsee

No. 03/2014

Der Künstler Herbert Beck (1920 bis 2010) ist vor allem für seine virtuose Aquarellmalerei berühmt. Nicht zuletzt angeregt durch die persönliche Begegnung mit Emil Nolde und dem Expressionismus, beschäftigte er sich schon früh mit dieser Maltechnik.

Zunächst widmete sich Herbert Beck, der nach dem Krieg aus der sowjetisch besetzten Zone floh und an den Tegernsee nach Bayern zog, der Ölmalerei, die er jedoch ab Mitte der 1980er Jahre aufgrund einer Terpentinvergiftung aufgeben musste.

Aus dem Unglück erwuchs ein Glück für den Betrachter, Beck wandte sich – aus der Not geboren – ganz der Aquarellmalerei zu. In seinem Atelier, von dem er einen weiten Blick über den Tegernsee hatte, entstanden neben großformatigen, leuchtkräftigen Bildern zauberhafte, zum Teil magisch-mythisch anmutende „Miniaturen“, kleine Aquarellbilder, deren Farbpaletten mal in ihrer Leuchtkraft zu explodieren scheinen, mal eher zarte Töne anschlagen. Die Thematik seiner kleinformatigen Bilder, die häufig nur 10 mal 10 Zentimeter groß sind, reicht von abstrakten bis hin zu gegenständlichen Kompositionen mit Landschaftsdarstellungen oder auch figurativen Szenen. Über die Miniaturen von Herbert Beck, dem „Nolde vom Tegernsee“, erscheint Ende Oktober ein Band, der diesen Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens bildgewaltig vorstellt. cv