Der graue Planet
Landschaften im Zwielicht
No. 01/2016
„Archaische Landschaften, die über Jahrtausende von der Natur geschaffen wurden und dennoch zeitlos, ja modern sind“ bilden das Sujet des Fotografen Tom Jacobi.
Zwei Jahre lang reiste er rund um die Globus, um mit seiner Kamera das einzufangen, was sein Freund Bryan Adams ein „Wunderwerk“ nennt: Felsformationen, die wie Walfischflossen aus dem Boden schießen, dürre Steppen mit zerfurchtem Erdreich oder Eisinseln wie Kronen auf dem glatten Meer. Auf sechs Kontinenten, ob in der Antarktis, in Neuseeland, Australien, Patagonien, Norwegen, Irland, Schottland, Island, Namibia oder in den USA – in der Dürre, bei Regen, Wind oder in der Kälte, immer kam Jacobi zu dem gleichen Schluss: Die Farbe aller Farben ist Grau. Grau ist Ruhe, Grau ist zeitlos. Grey Matter(s), ein Wortspiel aus „Grau macht es“ und den „grauen Zellen“ (engl. grey matter) nennt er seine Seire von Farbfotografien, die alle im Zwielicht entstanden sind.
Im Morgengrauen, bevor der Tag seine Leuchtkraft entfaltet, oder in der Dämmerung schuf er Zeugnisse besonderer Momente, wenn die Landschaften „langsam ins Dunkelt der Nacht gleiten und morgens aus dem Schattenreich wieder auftauchen, … wie mystische Inszenierungen aus einer anderen Welt.“ af
Grey Matter(s) Bis 16. April 2016 Galerie Camera Work Contemporary, Berlin Publikation Hirmer Verlag € 49,-