„Ich habe eine Neugier auf Menschen“

No. 01/2012

Von Elmar Zorn

Xenia Hausner erfasst den Raum in ihrer Inszenierung sehr oft erst fotografisch, um ihn dann malerisch zu erfüllen, in meisterhafter Farbexpression und Ausschnittkomposition der Bildfläche. Solche Ausschnitte lassen sich auch als filmische Takes beschreiben. Tatsächlich sind in zumeist großen Formaten bei ihr intensive und suggestive Bilder entstanden, wie wir sie aus der Kinogeschichte kennen: In Filmen von François Truffaut und Jean-Luc Godard, bei Ingmar Bergman und Michelangelo Antonioni etwa, oder in den experimentellen Filmen von Andy Warhol und seiner Factory, etwa den Chelsea Girls. Solche Differenziertheit und Komplexität in ihrem künstlerischen Schaffen, wie Xenia Hausner es vor allem seit 1992, als sie eine lange Zeit der bühnenbildnerischen Tätigkeit für die großen Theater der Welt, wie Covent Garden, Théâtre de la Monnaie und das Burgtheater beendet hatte, hauptsächlich von Berlin aus betreibt, hat sich in den wichtigen Galerien und großen Kunststädten der Welt aufs Schönste entfalten können. In jedem Fall vollzieht sich bei der Betrachtung der Bilder von Xenia Hausner ein höchst intensiver und aufregender Prozess der Kommunikation, wie er so schnell im Ausstellungsbetrieb nicht noch einmal sich ereignet. So gesehen in Shanghai, bei der umfangreichen, blendend präsentierten Ausstellung damage von Xenia Hausner im renommierten Shanghai Art Museum. Gegenwärtig sind ihre Werke im Musée Würth in Erstein (Elsass) zu sehen, ab Ende Oktober 2012 im Essl-Museum Klosterneuburg und 2013 im berühmten Hong Kong Art Centre.

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Xenia Hausner Damage
Text: Deutsch/ Englisch/ Chinesisch
Mit Beiträgen von Peter Assmann, Rainer Metzger, Clarissa Stadler, Xiao Xiaolan 
Hirmer Verlag € 39,90